Flyt liegt wieder im Wasser der Schlei! Nachdem ich das Boot fertig instand gesetzt und frisch lackiert abgeholt habe, ging die Reise von der Elbe in Richtung Nordseefjord. Als erstes Hindernis ist dabei die Querung der Elbe zu bewältigen. Eigentlich sollte dies bald auf eigenem Kiel erfolgen, aber diesmal hilft uns die Fähre Wischhafen – Glückstadt.
Der weitere Weg verläuft unspektakulär und bald ist die Marina Schrader an der Großen Breite erreicht. Das Kranen erfolgt problemlos und bei bestem Wetter kann ich nach dem Einräumen des Bootes den kurzen Schlag zum kleinen Hafen von Stexwig machen. Dort liegen nun schon zwei Hansajollen und warten auf ihren ersten größeren Törn…
27. Mai 2015
Der erste Törn im neuen Heimatgewässer liegt für dieses Jahr hinter mir. Ein verlängertes Wochenende auf der Schlei war der Auftakt für weitere Aktivitäten in diesem Jahr. Insgesamt war es kalt, windig und manchmal auch nass. Trotzdem sind es schöne Tage geworden. Die Schlei hat ihren Ruf als eines der schönsten Segelreviere in Deutschland bestätigt. Über Schleimünde bin ich an den Tagen nicht hinaus gekommen. Dafür war es ein entspanntes Tingeln mit viel Zeit und sehr netten Kontakten.
Suchbild:viel Landschaft mit kleiner Hansajolle Foto: Sascha Borchers
Am ersten Tag lief eigentlich so alles schief, was ich mir vorstellen kann. Aber es waren alles eigene Missgeschicke, die vermeidbar gewesen wären. Mit achterlichen Winden sollte es von Stexwig bis Schleimünde gehen. Es blies ganz ordentlich und faul wie ich war, habe ich nur die Fock ausgerollt. Bei den achterlichen Winden auch eine ganz bequeme Angelegenheit. So wurde es eine schnelle Rauschefahrt und in Nullkommanix war Schleimünde im Blick. Dort war aber nicht ein einziger Mast zu sehen. Der ganze Hafen verweist und leer. Mich verließ der Mut, trotzdem dort einzulaufen (erster Fehler). Bis in den engen Bereich vor der Einfahrt wollte ich nicht segeln, da der Außenborder zuvor einige Zicken machte und ich befürchtete, nicht wieder zurück zu kommen. Also entschloss ich mich, nach Massholm zurück zu kreuzen. Wegen meiner Faulheit versuchte ich es nur unter der Fock (zweiter Fehler). Die Wenden klappten nicht, ich kam nicht durch den Wind. Also Quirl an und mit Motorunterstützung durch die Wenden (dritter Fehler). Laut und wegen des ständigen Ausgehens war dieses Unterfangen echt nervig. Zu guter Letzt habe ich das Groß dann doch hochgezogen und konnte relativ gemütlich aufkreuzen und entspannt anlegen (erste richtige Entscheidung an diesem Tag). Am Morgen des nächsten Tages musste ich dann noch den Mast legen, da ich beim Aufriggen das Großfall falsch herum eingefädelt hatte. Dabei brach mir noch ein Teil des Lümmelbeschlages. Und beim Setzen entdeckte ich zu guter Letzt auch noch einen Riss im Großsegel. Keine Ahnung, wann das passiert ist. Also ein Start mit Pleiten, Pech und Pannen.
Aber ab dem folgenden Tag sollte alles besser werden. Bis auf die nächtlichen Temperaturen, die für Mai zu kalt waren. Auf einer Hansajolle spielt sich schließlich alles im Freien ab. Kochen, Schlafen und Umziehen bei einstelligen Temperaturen ist nicht nett. Zumindestens die Sonne zeigte sich jetzt immer mehr. Der nächste Tag war ein Segeltag mit einem guten Freund. Sascha stieg in Kappeln zu und gemeinsam segelten wir ins nun endlich belegte Schleimünde. Kaffee und Kuchen in der renovierten Giftbude schmeckten gut. Aber das Flair der vergangen Tage ist leider vorbei. Zu modern und „chillig“ ist es nicht mehr wie früher. Schade! Zurück ging es auf der Kreuz bis kurz vor Kappeln, wo Sascha an einem Privatsteg wieder zurück zu Familie und Ferienwohnung verholte. Ich bin danach zurück nach Schleimünde gesegelt, um wieder einen dieser zauberhaften Abende an einem so entlegenen Ort zu haben. Der Hafen ist wie immer lohnenswert.
Nächster Stopp sollte unbedingt der kleine Hafen von Ulsnis sein. Etwas versteckt am Ende einer Ausbuchtung hatte ich den Hafen im letzten Jahr von Land aus gesehen. Es bestätigte sich mein erster Eindruck. Sehr netter und familiärer Empfang, alles eine Nummer kleiner, super idyllisch und genau richtig für ein Boot meiner Größe. Das Ablegen in Schleimünde und das Anlegen klappten sogar ohne Hilfe des Außenborders. Und auch das abschließende Einlaufen in Stexwig sollte einen Tag später ohne Motor klappen. Das sind schon fast die Hälfte aller Manöver… Bald kann ich den Quirl zu Hause lassen! In Ulsnis hat mein netter Stegnachbar morgens von sich aus den Brötchenservice übernommen. Und da es den ganzen Tag über regnete, hat er auch noch nachmittags mit warmen Kaffee ausgeholfen. Nass und verfroren habe ich das Angebot gerne angenommen. Den Tag habe ich mit Reparaturen und Räumen verbracht. Ein verstopfter Lüftungskanal im Tankdeckel erwies sich als Ursache für die Schwierigkeiten des Außenborders. Abends riss der Himmel wie vorhergesagt noch einmal auf und ich konnte noch eine Tour in die Abendsonne machen. Drei Stunden gegenan waren anstrengend, aber wunderschön. Und somit war mein Ausgangshafen wieder erreicht. Schon jetzt freue ich mich auf den Sommertörin in Richtung dänische Südsee.
27. Juli 2015
Ich nenne ihn im Nachhinein den „Gegenan-Törn“. Egal was ich auch überlegt habe, ich musste entweder gegen die vorherrschende Windrichtung segeln, oder es war so wenig Wind, dass das Wasser ruhig und bleiern vor mir lag. Dies war am ersten und letzten Tag so. Dabei wollte ich eigentlich auf diesem Sommertörn gar nichts planen. Einfach nur so dahin daddeln. So wie es Stefan Boden alias Digger in seinem Buch so schön beschrieben hat.
Der Start hat in diesem Sinne auch gut geklappt! Eine „Internetbekanntschaft“ aus dem Segeln-Forum hat mir dankenswerterweise mein repariertes Segel von Segelmacher abgeholt, da dieser jetzt gerade Urlaub macht und selber mit dem Boot unterwegs ist. Somit kam ich trotzdem zu meinem Tuch. An dieser Stelle ein ganz liebes Dankeschön an Turmpeter und seine Frau. Ohne euch hätte ich nur mit Vorsegel los können. Um endlich auch ein Gesicht zum regen Malikontakt zu haben, freute ich mich auf ein Treffen mit Peter und seiner „Tofreden“. Aber anstelle ihm Richtung Schleimünde entgegen zu segeln, wie ursprünglich geplant, treffen wir uns direkt vor Stexwig auf der Tour Richtung Wikingturm. Eigentlich wollte ich dort immer schon mal hin. Also warte ich beigedreht in der Großen Breite auf ihn…
Es wurde ein sehr geselliger Nachmittag. Peter hätte ich noch Stunden bei seinen Geschichten zuhören können. Hoffentlich treffen wir uns mit seiner Quetschkommode einmal in Schleimünde. Ich möchte das Schleimünde-Lied gerne einmal live hören…
Am nächsten Morgen geht es dann aber Richtung dänische Südsee. Dass ich schlussendlich nie dort landen würde, hätte ich an dieser Stelle schon merken können. Flaute, kein Wind regungsloses Wasser, spiegelglatt. Ich segle trotzdem! Oder besser treibe. Nach Stunden meldet sich Peter aus dem Turm per Telefon: Er könne mich im Fernglas immer noch sehen. Ich schaffe es an diesem Tag exakt bis zur Liebesinsel. Eigentlich eine Strecke von zwei Stunden. Aber immerhin bleibt der Außenborder still.
Am nächsten Tag wird der Wind stärker. Ich stecke ein Reff ins Groß. Dies werde ich die nächsten Tage auch nicht mehr ausschütten. Es bleibt windig. Es geht gegen den Ostwind die Schlei raus. Nach einem Stopp zum Einkaufen und Essen in Kappeln verkrieche ich mich in Schleimünde. Der Hafen ist mit weiteren Booten ziemlich voll und ich muss in der Nähe der Hafeneinfahrt festmachen. Zunächst sehr geschützt, schaukelt es mich aber nachts gut durch. Der Wind hat von Ost auf West gedreht und schickt einen ordentlichen Schwell in den Hafen. Direkt auf mein Heck. Es wird eine bewegte und laute Nacht. Wie gut, dass ich alleine bin und nicht wie auf meinem Nachbarboot die zwei Frauen mit ihren zusammen vier Kindern. Wie schön ist es jetzt nur in der Beobachterrolle zu sein und nicht selber ran zu müssen. Hier wird mir mein „Luxusurlaub“ wieder ganz bewusst. Nur reden, wann und mit wem ich Lust habe… Mit dem neuen Westwind und einer angesagten Windstärke von bis zu 8m/s hadere ich aber sehr mit meiner weiteren Idee Richtung Dänemark. Gehe ich raus auf die Ostsee? Bleibe ich doch in der Schlei? Die dänische Südsee scheint unerreichbar. Immer wieder überlege ich hin und her. Ich weiß nicht mehr wie oft. Irgendwann nach dem Frühstück nehme ich aber allen Mut zusammen und entscheide mich zum Auslaufen Richtung Sonderborg. Die Strecke kenne ich, eigentlich brauche ich keine Karte. Bei Westwind ist es unter der Küste auch geschützt, nur ab dem Leuchtturm Kalkgrund könnte es etwas mehr werden. Ich bereite mich vor, gehe das ganze Boot durch, lege Tee und Kekse zurecht und lege dann ab.
Ich bekomme dann richtig „den Hintern voll“! Der Wind dreht weiter auf Nordwest, es ist also mal wieder ganz hoch am Wind. Aus den vorhergesagten 8m/s werden mittags im Schnitt 15 m/s. Außerdem habe ich Blödmann den Ostwind der Tage zuvor nicht berücksichtigt. Aus der Flensburger Förde steht ein Strom heraus, da der Wind das Wasser zuvor in die Förde gedrückt hat. Und dieses will nun wieder zurück. Um möglichst schnell in Sonderborg anzukommen, nehme ich auch noch den direkten Weg. Direkt über den Middelgrund! Für mein Boot steht dort ausreichend Wasser. Aber durch das Flach entsteht zusammen mit der Strömung und dem starken Wind eine so chaotische See, dass ich keine eindeutige Wellenrichtung mehr ausmachen kann. Aussegeln von Wellen wird unmöglich. Ständig halte ich mir das Buch von Wilfried Erdmann vor Augen. Wie ein Mantra sage ich es mir vor. Die Hansajolle schafft das! Im Buch steht’s geschrieben: „Jollensturm“ bei 7bft geht. Das gibt mir die Zuversicht, dass höchstens ich der schwache Punkt bin. Zwischendurch habe ich das aktive Segeln auch mal ganz unterbrochen, um mich unten im Cockpit auszuruhen und das Boot etwas treiben zu lassen. So anstrengend und vor allen Dingen nass habe ich Flyt vorher noch nie gesegelt. Im Hafen von Sonderborg bestätigt die Anzeige dann auch wirklich 15 m/s. Die Bodenbretter schwammen schon auf, so viel Wasser hatte ich gemacht. Im Hafen ist das Pfeifkonzert in den Wanten schon besonders. Aber der Wind hat auch sein Gutes. Das ganze Inventar des Bootes liegt zum Trocknen oben auf. Durch den Wind wird alles bis zum Abend einigermaßen trocken. Der Wind ließ auch am Abend kaum nach. Nach mir kam ein dänischer Vater mit seinem Sohn an, der durch den Wind Schwierigkeiten beim Anlegen hatte. Nachdem er sicher quer vor meiner Box lag, war er glücklich über die Idee mit seinem ebenfalls kleineren Boot direkt neben meine Hansajolle zu kommen. So musste er nicht noch einmal ein neues Anlegemanöver fahren. Ein nettes Gespräch am Abend und die Einladung in seinen Heimathafen nach Kalvø waren die Folge. Auch wenn es dieses mal nicht geklappt hat, aber beim nächsten Mal komme ich hin. Versprochen Henning!
Von Sonderborg aus möchte ich am nächsten Tag nur einen kleinen Törn machen. Zu sehr steckt noch der Vortag in den Knochen. Ab in die Dyvig. Der Wind steht natürlich noch ein paar Strich weiter nördlich. Also weiter gegenan. Kreuzen im Alssund und später im Alsfjord machen trotzdem viel Spaß. Wenn nicht die ganzen Motorbratzen wären. Am Ausgang spielt minutenlang eine Gruppe von Schweinswalen um mein Boot. Erst nachdem wieder eins dieser großen Krachmacher uns überholt hat, lassen sie ab und suchen sich ein neues Ziel. Es war so schön, diese Tiere zu beobachten. Geschmeidig und schnell gleiten sie durchs Wasser und spielen förmlich vor dem Bug. Herrlich!
Ein neuer Besuch in der Dyvig ist dieses Jahr trocken. Hier liegt man wirklich sehr schön.
Der Wind lässt einfach nicht nach. Außen um Als herum macht bei Westwind mit den angesagten 6-8 m/s einfach keinen Sinn. Also bleibe ich am nächsten Tag geschützt innen. Augustenborg ist das nächste Ziel. Ein kurzer Törn, aber immerhin brauche ich nur aus der Dyvig heraus zu kreuzen. Der Rest ist raumschots oder sogar vor dem Wind. Und es bleibt Zeit für einen Spaziergang durch den Ort und den Schlosspark.
Aber schon am nächsten Tag existiert mein Problem wieder. Starker Wind direkt in den Augustenborg Fjord hinein hält mich fest. Abends habe ich die Nase voll und segle trotzdem los. Natürlich gegenan und natürlich wieder nass. Spät komme ich in Sottrupskov an. Hier bin ich nun schon dreimal vorbeigefahren und habe jedesmal die Idylle bewundert. Viele Boote liegen vor Anker, ich mache aber am kleinen Steg fest. Dieser wird gerade renoviert und ich bin der einzige Gastlieger außen dran. Es ist fast genauso wie ankern.
Ein banger Blick in die Wetterprognose verheißt nichts Gutes. Dabei wollte ich doch eigentlich gar nicht planen. Ab Mittag ist wieder Starkwind angesagt. Also starte ich ganz früh um sechs Uhr, um den größten Teil der Rücktour nach Schleimünde hinter mir zu haben, bevor der starke Wind kommt. Um halb neun gleite ich durch die Klappbrücke durch und genieße die entspannte Fahrt über die Ostsee. In Ruhe kann ich den Leuchtturm Kalkgrund beobachten. Welch Unterschied zu dem Hack Tage zuvor. Natürlich muss ich wieder hoch ran und vor der Einfahrt Schleimünde noch zwei Holeschläge erledigen, um nicht weit draußen den Außenborder anschmeißen zu müssen. Dafür kann ich ab mittags in Schleimünde ausspannen, spazieren gehen und das neue, grüne Gewand des Leuchtturm bewundern.
Ein Schulfreund macht gerade in Karschau auf dem Zeltplatz Urlaub. Also verabreden wir ein Treffen in Arnis am Kaffeewagen. Auf dem Weg dorthin schicke ich einem Mitsegler vom Mai ein Bild vom Schleiufer in der Nähe seines damaligen Urlaubsortes. Er verfolgt mich am heimischen Computer in der Webcam vor Kappeln. Ein weiteres Suchbild von Sascha ist die Folge. Er schickt es mir direkt aufs Handy…
Ein herrlicher Nachmittag in der Sonne an der Fähre in Arnis belohnt die Mühen der letzten Tage. Kaffee und Kuchen genießen Axel und ich im Liegestuhl direkt am Wasser. Ich komme auch noch ins Gespräch mit dem Besitzer des schönen 5KR von Abeking&Rassmus, der letzten Jahr zum Verkauf stand. Der neue Eigner hat das Boot grundlegend saniert und es erstrahlt in wunderschönem Glanz. Es ist ein Traum von einem Boot, ich bin ganz neidisch. Ich darf auch innen gucken und verliebe mich ein weiteres mal in das Boot. Man wird ja mal träumen dürfen…
Der letzte Stopp für diesen Törn ist wieder mein Lieblingsclub Stauertwedt. Auch auf diesem Weg wird es wieder sportlich bei Wind gegenan und ordentlichen Böen. Mit einem anderen Holzbootliebhaber und anderen Clubmitgliedern verbringe ich einen unterhaltsamen Abend an Bord eines dänischen Traditionsseglers. Stilecht probieren wir verschiedene Rumsorten. Ich hätte nicht gedacht, dass es ihn in so vielen leckeren Geschmacksrichtungen gibt.
Der letzte Tag endet, wie der erste begonnen hat: Flaute! Unter dem Gebrumm des Außenborders muss ich die letzten Meilen nach Stexwig motoren. In Missunde werde ich von den beiden Erdmanns entdeckt. Sie arbeiten gerade an ihrer Kathena Nui und rüsten sie für neue Aufgaben aus. Beide winken mir und meiner Hansajolle zu und insgeheim muss ich lächeln. Wilfried Erdmann hat gerade gar keine Ahnung, wie er mir vor ein paar Tagen noch durch sein Buch geholfen hat, zuversichtlich die Strecke von Schleimünde bis Sonderborg unter den widrigen Umständen zu bewältigen. Ich werde ihm im Zug auf der Rückfahrt unbedingt eine Dankesmail schreiben.
30. August 2015
Am letzten Wochenende gab es wieder Regatta-Fieber. Auf der Hansajolle meines Freundes Alex durfte ich am Deutschlandpokal der Hansajollen teilnehmen. In diesem Jahr fand das Rennen der „feinen“ Hansajollen im Rahmen der traditionellen Schanzenberg Classic am Ratzeburg See statt. Das Team vom Segler-Club Hansa zauberte einen perfekten Rahmen für das Event und ich habe mich dort super wohl gefühlt. Was ja auch kein Wunder bei dem Namen ist, passt er doch so gut zu unseren Booten ist mit meinem Heimatclub nahezu identisch. Tolle Organisation, leckeres Catering an allen Tagen und eine sehr nette Stimmung insgesamt. Leider spielte der Wind nicht so ganz mit und wir konnten am Samstag nur zwei Schwachwindrunden segeln und am Sonntag nach zuvor erfolgreichem Start dann ganz abbrechen. Der Stimmung tat dies aber keinen Abbruch. Und das Alex und ich am Ende 10. von zehn gestarteten Hansajollen waren, noch weniger 😉
Foto: Klaus Köster
13. Oktober 2015
Die Saison auf dem Wasser ist für dieses Jahr gelaufen. Der Abschluss auf der Schlei -wie sollte es anders sein- war kalt und windig. Mit den erhofften Segeltagen wurde es leider nichts mehr. Außerdem gab es bei der Ankunft am Boot auch noch einen großen Schreck: ich kam in eine Tropfsteinhöhle… In der Bilge stand handbreit das Wasser, alles war feucht und von der Decke hingen dicke Wassertropfen. Matratzen, Hut und Ölzeug waren mit erstem Schimmel und Stockflecken übersät. Rund sechs Wochen hat das Boot trotz geöffnetem Schiebeluk im eigenen Dampf verbracht. Irgendwoher muss Wasser eindringen.
Beim Kranen fand sich die Stelle schnell. An einer Planke kam auch noch Stunden nach dem Aufbocken Wasser heraus. Somit ist der Bereich gut einzugrenzen und eine Baustelle für die Winterarbeiten. Ich bin gespannt, wie man das bearbeiten kann. Auf der Sturmfahrt nach Sonderborg muss sich wohl beim ständigen Einstampfen in die See die Planke gelöst haben und damit dem Wasser freien Lauf bieten.
Das Verpacken ging in der Marina Schrader mal wieder unkompliziert und schnell. Mit einem Frontlader war das Boot passend auf den Trailer gehoben. Am Rumpf haben sich diesen Sommer kaum Ablagerungen gebildet, nur ein paar Pocken mussten abgeschabt werden. Bei uns im Aasee hat sich grundsätzlich viel mehr Schleim abgelagert. Ob es am neuen Antifouling oder am Gewässer liegt, bleibt im nächsten Jahr abzuwarten. Jetzt wird erstmal zu Hause alles sortiert, gereinigt und die Arbeiten für den Winter geplant. Im Jahr 2016 soll Flyt dann wieder im Aasee bleiben und für einen Sommertörin das Revier wechseln. Das IJsselmeer und die Seen rundum könnte ich mir gut vorstellen.